Wussten Sie, dass am 02. April 1805 der berühmte Dichter und Schriftsteller Hans Christian Andersen geboren wurde? Ihm verdanken wir viele wunderbare Märchen und Geschichten, wie „Die kleine Meerjungfrau", „Des Kaisers neue Kleider", „Die Prinzessin auf der Erbse", „Die Schneekönigin", „Däumelinchen" und auch „Das hässliche Entlein".

Um ihn und seine Werke zu ehren, wurde vor 55 Jahren der „Internationale Kinderbuchtag" ins Leben gerufen, um mit diesem Aktionstag auf die Freude am Lesen aufmerksam zu machen und das Interesse an Kinder- und Jugendliteratur zu fördern.

Wir haben diesen Tag zum Anlass genommen und uns mit Dr. Caroline Oblasser getroffen. Sie hat den Verlag edition:riedenburg in Salzburg gegründet, der Sachbücher und Ratgeber - auch für Kinder - anbietet. Die Büchernehmen meist Themen auf, die in der Familie oft schwer anzusprechen sind, aber doch auch Teil des Lebens von Kindern sein können. Natürlich ist dabei wichtig, dass alles leicht verständlich ist und auch Platz für Reflexionen der Kinder lässt.

Durch die Mitmachseiten werden die Kinder animiert, sich weiter mit der Geschichte / dem Thema auseinander zu setzen und selbst Lösungen zu finden oder einfach ihre Gedanken und Gefühle dazu zu formulieren.

Diese Art vom „im Buch bleiben" fördert das Gehirn in vielfältiger Weise. Hier wird nicht nur gelesen, sondern auch über das Geschehen nachgedacht, ein Bezug zu sich selbst gefunden und eigen Erfahrungen angeregt.

Doch auch das Lesen selbst ist sehr aktivierend für das Gehirn. Diesem Forschungsfeld widmet sich Psychologin Maryanne Wolf (Leiterin des Center for Reading and Language Research – Tufts University), die die Bedeutung des Lesens für das Gehirn und für die Entwicklung von Kindern erforscht.

Bildgebende Verfahren haben gezeigt, dass wenn man sich auf die Geschehnisse einer Geschichte konzentriert, nicht nur die Areale aktiviert werden, die für die Sprache und Worterkennung zuständig sind, sondern auch die visuellen, auditiven und motorischen Bereiche. So vernetzt sich das Gehirn während des Lesens immer wieder neu und formt sich um.

Die Grundlage dafür, ist die Fähigkeit des Gehirns der „Repräsentation" – Bekanntes wird aktiviert und mit Neuem verknüpft. So wird das Schriftbild (ein visueller Eindruck) wahrgenommen und an den visuellen Cortex weitergeleitet. Bei der Interpretation des Wortes werden alle möglichen Bedeutungen aktiviert. Bsp.: STOLLEN  - dies kann ein Gang im Bergbau, ein Gebäck oder ein Teil eines Fußballschuhs sein. In dem Moment, wenn Sie dieses Wort lesen, werden auch die anderen Bilder aktiviert.

Zudem besitzen Menschen, die viel Lesen, einen größeren Sprachschatz und können sich besser artikulieren. Dadurch können komplexe Gedanken leichter verstanden und mit eignen Eindrücken ergänzt werden. Und zu guter Letzt wird man durch das Lesen emotional reicher und kann seine Empathie schulen. Denn nur in Büchern kann man sowohl Detektiv, Mörder, König und auch Bettler sein.

Zusammengefasst – Lesen zeigt uns nicht nur neue Welten und sondern verändert, wie wir die Welt sehen. Dabei ist es nie zu spät, die Liebe zu Büchern zu entdecken - aber es ist sicher gut, schon früh das Interesse der Kinder an Büchern zu wecken.

Zum Abschluss unsere Tipps, was ein gutes Kinderbuch ausmacht:

  • Die Kinder können sich mit den Figuren identifizieren
  • Es werden Interessen, Erfahrungen und Problemen behandelt, die von den Kindern gemeistert werden können.
  • Regen zum Mitmachen und Weiterdenken an
  • Fördern die Neugierde
  • Setzen die Fantasie frei und geben Raum für Wünsche und Träume

 

Welches Buch hat Sie zuletzt begeistert?

Und welches Kinderbuch möchten Sie Ihren Kindern oder Enkeln weitergeben?

Wir freuen uns über viele Lesetipps, die unsere Hirne anregen.